Nein, allzu ernst nimmt sich Roland Kaiser nicht: Das zeigte er 2013, als er in einer Folge der Krimi-Reihe „Tatort“ den Schlagerstar Roman König spielte und dabei nicht nur das Genre, sondern auch sich selbst liebevoll auf die Schippe nahm. Wobei derlei Souveränität nicht überrascht. Kaiser, 1952 geboren, ist seit mehreren Jahrzehnten einer der ganz Großen im deutschen Schlagergeschäft, verkaufte bisher über 90 Millionen Tonträger und spielte unzählige, oft ausverkaufte Tourneen. Dabei dauerte es, bis seine Karriere in Schwung kam. Nach seiner 1974 erschienenen Debütsingle „Was ist wohl aus ihr geworden“ war der Erfolg zunächst fünf Jahre lang überschaubar. Zwar machte er sich mit Songs wie „Frei, das heißt allein“ (1976) im Genre einen Namen, aber erst „Santa Maria“ brachte ihm 1980 den endgültigen Mainstream-Durchbruch. Die Adaption eines italienischen Schlagers über eine geheimnisvolle Insel mit schneeweißen Stränden und eine ebenso geheimnisvolle Frau erreichte nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Niederlanden und in Belgien Nummer eins der Charts. In den Folgejahren war Kaiser omnipräsent. Er wurde zum Bühnengast mit den meisten Auftritten in der „ZDF-Hitparade“, gewann vier Mal die Goldene Stimmgabel – und veröffentlicht auch, nachdem er sich 2010 wegen einer Erkrankung einer Lungentransplantation unterziehen musste, weiter erfolgreich Musik. Sein Album „Alles oder dich“ erklomm 2019 Platz zwei der Charts. Als Songwriter machte er sich ebenfalls einen Namen, schrieb unter anderem für Peter Maffay, Karat und Milva.