Für viele Hip-Hop-Fans der älteren Generation dürfte Samy Deluxe ein Säulenheiliger sein. Als Teil von Dynamite Deluxe war der Hamburger mit dem sonor-lässigen Flow ab Ende der 1990er-Jahre maßgeblich daran beteiligt, dass der Hip-Hop seiner Heimatstadt nicht nur in der Szene, sondern auch kommerziell erfolgreich war. Als Einzelinterpret startete er 2001 durch: Sein selbstbetiteltes Debüt schoss nach Erscheinen sofort auf Platz 2 der deutschen Albumcharts und enthielt starke Team-ups mit Szene-Stars wie Nico Suave, Dendemann und Afrob. Vor allem aber waren in dem Album schon viele der Qualitäten angelegt, die den 1977 geborenen Sohn eines sudanesischen Vaters und einer deutschen Mutter in den nächsten Jahren zu einem der besten Rapper seiner Generation machen sollten: Wortwitz traf auf ein sicheres Händchen für smarte Beats und großes musikalisches Wissen. Das baute Deluxe über die nächsten Jahre aus; die Grundidee des Hip-Hop reicherte er dabei immer wieder mit Seitensträngen an. „Dis wo ich herkomm“ verhandelte 2009 auf Albumlänge sein Verhältnis zu Deutschland, während er gemeinsam mit Afrob zweimal als ASD gemeinsame Sache machte. 2015 produzierte er ein Nena-Album und nahm 2018 ein Unplugged-Album auf. Dass sein Herz aber auch für klassischen Rap schlägt, zeigte er auf „Hochkultur“ (2019), einem Album, das 2023 seine Fortsetzung fand.