Mit seiner Band The Divine Comedy schuf der Musiker Neil Hannon eine Art New-Wave-Fusion aus Scott Walker, Morrissey und ELO. Gegründet wurde die Gruppe 1989 in Nordirland, die ersten Jahre klang sie nach R.E.M.-Gitarrenrock. Dann zerfiel die Band, aber Hannon behielt den Namen bei - und blieb über die Jahre das einzig konstante Mitglied. Mit den Alben Liberation, Promenade und Casanova profitierte Hannon vom Durchbruch von Britpop-Gruppen wie Oasis und Blur und stellte eine Art gebildetes Dandy-Gegenstück dar, das mit zahlreichen literarischen und kulturellen Anspielungen arbeitete. Erst in den Zweitausendern wechselte Hannon vom Anzug in Straßenkleidung, gleichzeitig wurde die Musik ernster. Mit späteren Alben wechselte die Bandbesetzung weiter, während Hannon zwischen Indie-Pop-Poesie und orchestraler Theatralik balancierte - unter anderem auf den Alben Bang Goes the Knighthood (2010) und Foreverland (2016).