So manche DJ-Gehversuche beginnen im Teenager-Zimmer – bei Calvin Harris wurden die ersten Demos am heimischen Amiga-Computer zur Basis einer Weltkarriere. 1984 als Adam Richard Wiles in Schottland geboren, veröffentlichte er – angetrieben von einer frühen Begeisterung für elektronische Musik – seine Dance-Crossover-Stücke in den 2000er-Jahren noch in Eigenregie im Internet. Doch bereits sein erstes Studioalbum „I Created Disco“ ebnete 2007 den Weg in Richtung Hitparaden-Spitze: Das Debüt stieg auf Platz acht der britischen Albumcharts ein und brachte die Tanzflächen mit Tracks wie „The Girls“ oder „Acceptable In the 80’s“ zum Glühen. Seitdem gilt Harris durch seine lässige Mischung aus fließenden Synthesizern, knackigen Percussions, perfekt getakteten BPMs und cleveren Texten als Magier des Dance-Genre. Mit Alben wie „Ready for the Weekend“ (2009) oder „18 Months“ (2012) zauberte er dynamische, zeitlose Werke und trug mit Hits für Rihanna, Florence Welch oder Ellie Goulding zum Pop-Crossover von EDM bei. Dabei hat sich Harris stets dagegen gewehrt, in einen bestimmten Sound gepresst zu werden. Und so legte er auf dem 2017 erschienenen „Funk Wav Bounces Vol. 1“ eine Reihe von R&B-Jams für Frank Ocean, Migos und Young Thug auf. „Promises“ mit Sam Smith und „One Kiss“ mit Dua Lipa (2018) bewiesen wiederum, wie vielseitig seine Vision von Pop sein kann, während er mit der 2021er-Single „Rollercoaster“ unter seinem Pseudonym Love Regenerator ein Feuerwerk ansteckender Retro-Rave-Energie entzündete.