Passiert schon einmal, dass über eine Band ein Film gedreht wird. Dass aber ein Schauspieler diese Doku dreht, der mit juvenilem Punkrock eigentlich nicht so viel am Hut hat, ist etwas Besonderes. Charly Hübner produzierte 2017 die Doku „Wildes Herz“, die vor allem einer Frage nachgeht: Wie wurde aus dem Kleinstadtjungen Jan Gorkow Monchi der Sänger dieser Band, die so viel mehr ist als das, was das Wort Band normalerweise bedeutet? Als Feine Sahne Fischfilet 2007 durchstarteten, spielten sie zunächst vor allem in Jugendzentren in ihrem Heimatbundesland Mecklenburg-Vorpommern. Mit einem ausgereifteren Sound unterschrieben sie 2012 beim Hamburger Label Audiolith. Das Album „Scheitern und Verstehen“ mit der Single „Komplett im A***h“ sorgte für ein erstes Aufmerken, der Nachfolger „Bleiben oder gehen“ erreichte erstmals die deutschen Albumcharts. Dort sind sie seitdem Dauergäste; mit „Sturm & Dreck“ (2018) und „Alles glänzt“ (2023) schafften sie sogar den Sprung aufs Treppchen. Zu verdanken ist das sicher nicht nur ihrer Musik, die sich zwar über die Jahre ausdifferenzierte, aber im Grunde genommen immer Punkrock blieb. Mindestens ebenso wichtig ist ihr gesellschaftliches und politisches Engagement. Obwohl die Band immer wieder Bedrohungen aus dem rechtsextremen Spektrum ausgesetzt war, zeigte sie stets Flagge: So besuchte sie 2016 im Rahmen der Aktion „Noch nicht komplett im Arsch“ die Dörfer Mecklenburg-Vorpommerns, um lokale Kulturinitiativen zu unterstützen und Flagge gegen Rechts zu zeigen. Übrigens: Sänger Monchi veröffentlichte 2022 sein erstes Buch. „Niemals Satt. Über den Hunger aufs Leben und 182 Kilo auf der Waage“ erreichte Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste.