Schon im Alter von vier Jahren offenbarte der 1943 in Griechenland geborene Komponist Vangelis seine unkonventionelle Herangehensweise an die Musik, indem er mit ausgefallenen Techniken der Klangerzeugung spielte: So steckte er beispielsweise Nägel und Kochtöpfe in ein Klavier. Lange bevor die Leinwand von seinen Klangwelten erfüllt war, gründete und spielte Vangelis in mehreren Bands, darunter die 60er-Jahre-Pop-Rock-Band The Forminx und das progressive Trio Aphrodite’s Child. In den 70er-Jahren fand er in Jon Anderson, dem Sänger von Yes, einen kongenialen Partner. Als Jon & Vangelis veröffentlichte das Duo insgesamt vier Alben, die Musikliebhaber:innen weltweit begeisterten. Ein besonderer Meilenstein in Vangelis’ Karriere ergab sich 1981, als er für seine hymnische Musik zum gleichnamigen Film „Chariots of Fire“ („Die Stunde des Siegers“) mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Dieser Erfolg manifestierte sich weiter, als er 1982 als der bis dato einzige griechische Künstler die Spitze der Billboard Single-Charts erklomm. Nach einigen weiteren herausragenden Werken und Soundtracks, darunter für den Filmklassiker „Blade Runner“, erreichte Vangelis mit „1492 – Conquest of Paradise“ neue Bekanntheit im deutschsprachigen Raum. Neben der Berücksichtigung als Soundtrack für Ridley Scotts Film „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ diente die Single-Auskopplung „Conquest of Paradise“ auch als Einmarschlied für den Boxweltmeister Henry Maske. Der Titel hielt sich daraufhin elf Wochen lang auf Platz 1 der deutschen Single-Charts. Am 17. Mai 2022 verstarb Vangelis nach einer wochenlangen COVID-Erkrankung.