Als Zayn Malik Anfang 2015 One Direction verließ, hatte er nicht wirklich einen Plan. Er war erst 22 Jahre jung, aber bereits mit dem Wahnsinn konfrontiert, der einem als Mitglied der damals größten Boyband der Welt so widerfährt. Er hatte mal gescherzt, dass er nur deshalb bei „The X Factor“ mitgemacht habe, weil es besser war als Prüfungen. Der Brite hat also schon immer alles auf eine Karte gesetzt. Und doch fühlte sich ZAYN in der Band wie ein kreativer Außenseiter, der versuchte, seine Stimme in der bunten Pop-Rock-Welt zu finden – als leidenschaftlicher Hip-Hop- und R&B-Fan wohlgemerkt. „Es gab keine Zeit, sich hinzusetzen und zu überlegen, ob es wirklich das ist, was ich machen will“, sagte er gegenüber Apple Music, nachdem er 2016 sein Solo-Debüt „Mind of Mine“ veröffentlicht hatte. Die Zeit zum Durchatmen hatte er sich für das Album genommen – und er kam reifer und erwachsener zurück, mit Hits wie „PILLOWTALK“ und seinem epischen „Fifty Shades of Grey“-Beitrag „I Don’t Wanna Live Forever“ (feat. Taylor Swift). ZAYN war angekommen, wo er hin wollte: ein mutiger Musiker zu sein, der den Boyband-Kodex auf den Kopf stellt und auch mal Risiken eingeht. Spätestens mit seinem dritten Album „Nobody Is Listening“ (2021) bewies der Sänger dem Titel zum Trotz, dass er eine riesige Hörerschaft hat, und präsentierte sein bis dato persönlichstes und ganzheitlichstes Werk.