Das Kölner Ensemble ist bekannt für seine anspruchsvollen Aufführungen von Kompositionen aus dem 18. Jahrhundert in historisch angemessenem Stil und mit den Instrumenten, die zur Zeit der musikalischen Entstehung existierten. Daneben haben die Musiker:innen in den vergangenen Jahren ihr Repertoire auf die spätromantischen Opern Richard Wagners erweitert. Das 1985 gegründete Concerto Köln (CK) ist ein selbstverwaltetes Ensemble von Musiker:innen. Während viele der Aufführungen und Aufnahmen vom Dirigentenstuhl aus geleitet werden, arbeitete die Gruppe ab 1987 intensiv mit dem belgischen Dirigenten René Jacobs zusammen. Seine Arbeit mit ihnen umfasst Aufnahmen von Georg Friedrich Händels Oper „Giulio Cesare“ (1991) und eine dramatisch überzeugende Darstellung seines Oratoriums „Saul“ (2005) sowie lebendige Darstellungen von Wolfgang Amadeus Mozarts „Così fan tutte“ (1999) und „Le nozze di Figaro“ (2004). CK begann die Aufnahme des frühromantischen Repertoires mit Felix Mendelssohn Bartholdys frühen Streichersinfonien, gefolgt von John Fields Klavierkonzerten Nr. 2 und 3 mit dem Solisten Andreas Staier (1999). Ein Beispiel für die Sorgfalt, mit der das Ensemble authentische Instrumente für seine Aufführungen findet oder wiederbelebt, ist die Aufnahme der Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach aus dem Jahr 2014. Für diese wurde eine spezielle Doppelblockflöte – ein lange verschollen geglaubtes Instrument – rekonstruiert, da der Komponist für das Konzert Nr. 4 eine Flauti d‘echo verlangt hatte. Der Dirigent Kent Nagano, mit dem CK seit 2011 intensiv zusammenarbeitet, wurde 2019 zum Ehrendirigenten ernannt und hat seitdem mit dem Ensemble ein Projekt für eine geschichtsbewusste Aufführung von Wagners Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“ begonnen.