Halsey, die 1994 als Ashley Nicolette Frangipane geboren wurde, war nicht glücklich, als Kritiker:innen ihre prägende Single „New Americana“ aus ihrem Debütalbum „BADLANDS“ (2015) als Hoffnungshymne verstanden. Tatsächlich handelte es sich hierbei um eine Satire auf die amerikanische Popkultur. Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass die US-Songwriterin Zynismus mit Ehrfurcht mischte: Die Taylor Swift-Parodie „I Knew You Were Trouble" war nur ein weiteres Beispiel für ihren ironisch-rebellischen Charme. Top-Billboard-Platzierungen, eine GRAMMY-Nominierung für den Smash-Hit „Closer“, zusammen mit The Chainsmokers, und das 2017 erschienene Album „hopeless fountain kingdom“ machten Halsey zu der selbstbewussten Künstlerin, die als Vloggerin begann und heute in einem Atemzug mit Lorde und Lana Del Rey genannt wird. Ihr drittes Studioalbum „Manic“ (2020) über Liebeskummer, Gesundheit und persönliches Wachstum unterstrich ihre Qualität als mutige und poetische Songwriterin. Couragiert zeigte sich die Sängerin auch auf ihrem selbst geschriebenen und von Film- und TV-Komponist Trent Reznor mitproduzierten Album „If I Can’t Have Love, I Want Power“ (2021). Hier thematisierte sie Freuden und Schrecken von Schwangerschaft und Geburt – nicht zuletzt aufgrund eigener, sehr bewegender Erlebnisse. Sechs Jahre nach ihrem Debütalbum folgte auch hierzulande ein neuer Meilenstein für sie: Ihr viertes Studioalbum konnte erstmals Top-10-Luft schnuppern.