„Keine Panik“ – das sind wohl die beiden Worte, die das Leben und Wirken von Udo Lindenberg am besten beschreiben. Er etablierte Rockmusik in Deutschland und setzte sich in den 1980ern für die Verständigung zwischen Ost und West ein – wofür er das Bundesverdienstkreuz erhielt. Das 1946 in Gronau geborene Multitalent fing bereits im Kindesalter an, auf leeren Benzinfässern zu trommeln. Seine Musikalität führte ihn nach einer Kellnerausbildung schließlich nach Hamburg, wo er als begnadeter Drummer seine eigene Band Free Orbit gründete und mit Größen wie Klaus Doldinger zusammenarbeitete. Den Durchbruch feierte Lindenberg mit seinem dritten Album „Alles klar auf der Andrea Doria“ (1973) und dem ausgekoppelten Song „Cello“ – den er 38 Jahre später zusammen mit Clueso für ein „MTV Unplugged“ noch einmal aufnahm. Als nunmehr bekanntester Deutschrocker wagte er sich mit seinem Panikorchester immer weiter aus der Deckung und eckte regelmäßig mit Alben wie „Keule“ (1982) und „Götterhämmerung“ (1984) an. Eine ganze Generation fuhr mit „Panik-Udo“ im „Sonderzug nach Pankow“ in Richtung „Reeperbahn“, wissend, dass es hinterm „Horizont“ immer weitergeht. Der Mann mit der liebenswert-nuscheligen Stimme hat auch im 21. Jahrhundert nichts an Stärke eingebüßt – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Alben „Stark Wie Zwei“ (2008) und „Stärker als die Zeit“ (2016) zeigen einmal mehr, dass Udo ein Unikat ist, oder wie er sagen würde: „Einer muss den Job ja machen.“