Lieb und teuer
Was ich im Puff über das Leben gelernt habe
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- 15,99 €
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Beschreibung des Verlags
Zwei Jahre lang arbeitet Ilan Stephani in einem Berliner Bordell als Prostituierte. Sie erschafft sich ein Alter Ego, mit dem sie diesen tabuisierten Randbereich der Gesellschaft erforscht. Neugierig begegnet die junge Frau dieser für sie bis dahin völlig unbekannten Welt und macht erstaunliche Entdeckungen: Statt Huren und Freiern im Zwielicht erlebt sie den Puff als Spiegel der Gesellschaft. Die Menschen hier haben mit denselben Ängsten, Mechanismen und Zuschreibungen zu kämpfen wie überall sonst, nur, dass sie offener damit umgehen. Sehr ehrlich und nachdenklich beschreibt die Autorin einen Mikrokosmos, in dem sie viel über die menschlichen Besonderheiten lernen konnte. Solidarität und Offenheit sind Werte, die überall gelebt werden können – dann ginge es allen besser, nicht nur im Bett.
Kundenrezensionen
Tiefgründig und unterhaltsam; zu wenig zu Zwangs- und Gewaltaspekten
Ich bin mit vielen der im Buch beschriebenen Vorbehalte und Halbwahrheiten an die Lektüre herangegangen und über die ersten Kapitel bauten sich einige weitere Fragezeichen auf.
Insbesondere in Bezug auf die Behandlung der Schattenseiten und Abgründe der Prostitution in Form von Zwang und Menschenhandel befürchtete ich einen zu engen Blickwinkel auf Erste-Welt-Probleme.
Im Nachhinein finde ich, dass das Buch den Kern des Themas erfasst und sehr lesenswert und unterhaltsam darlegt, daher 5 Sterne.
Einziger Kritikpunkt ist für mich, dass zwar die genannten Schattenseiten genannt und behandelt werden, es aber an Details und Tiefe hierzu fehlt. Die Autorin kann das natürlich nur teilweise aus eigener Erfahrung im Edelpuff wiedergeben, der Aspekt ist aber wichtig genug, um eine Recherche bei Betroffenen zu rechtfertigen um denjenigen eine Stimme zu geben, die vermutlich in den seltensten Fällen auf die Idee kommen, Bücher über ihre Erlebnisse zu schreiben, da sie mit dem bloßen Überleben beschäftigt sind. Ich finde es geradezu zwingend, dieses Thema tiefergehend zu behandeln und nachzureichen.
Darüber hinaus hätten mich konkretere Vorschläge für die Gesetzgebung interessiert, die die Erfahrungen mit den unterschiedlichen Ansätzen der Länder berücksichtigen und daraus einen Vorschlag ableiten, der sowohl für Edelpuffs als auch Zwangsprostitution taugt, und nicht bloß Kritik an dem, was falsch läuft und nicht funktioniert.