Martin Luther

Johann Tetzel (Hans-Peter Minetti), Dominikaner und Inquisitor, ist mit seiner Ablasskommission in die Nähe Wittenbergs gelangt und hofft, nach Kursachsen ziehen zu können. Doch Kurfürst Friedrich der Weise (Horst Schönemann) verfolgt eigene Interessen. Martin Luther (Ulrich Thein) aber, obwohl von Freunden gewarnt, kann in diesem Herbst 1517 nicht mehr schweigen zum "Geschäft mit den Seelen". Er schlägt seine Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche ...

Obwohl Martin Luther um die Bedeutung des Ablassstreites weiß, wird er überrascht von der starken und breiten Wirkung seiner Thesen. Während sich die Schar der Freunde und Anhänger vergrößert, wachsen für Martin Luther gleichzeitig die Gefahr und die Anfechtungen. Er ist auf das Äußerste bedroht, die politische Brisanz seines Falles wird immer spürbarer …

Die von Luther eingeleitete Reformation wächst immer mehr ins national und politisch Bedeutsame. Viele Anhänger, unter ihnen Thomas Müntzer (Frank Lienert), begleiten Luther und Andreas Bodenstein (Frido Solter), genannt Karlstadt, nach Leipzig zur großen Disputation gegen Johannes Eck. Luther kommt mehr und mehr zu der Erkenntnis, dass der Papst der Antichrist ist und wendet sich damit an die Deutschen, die weltliche Obrigkeit und den gemeinen Mann. Er wird damit immer mehr Mittelpunkt nationaler Pläne und sozialer Bestrebungen und verbrennt die von Eck in Rom beim Papst erwirkte Bannbulle …

Luther steht in Worms vor Kaiser Karl V. (Daniel Minetti). Und dem Reichstag. Er widerruft nicht. Kurfürst Friedrich lässt Luther kurzerhand auf die Wartburg entführen. Luther ist nun, im Bann der Kirche und in der Acht des Reiches, fern von Wittenberg, dem Herz seiner Reformation. Während er auf der Wartburg das Neue Testament mit großer Kraft übersetzt, um die Bibel allen Deutschen zugänglich zu machen, werden die Nachrichten aus Wittenberg zunehmend beunruhigender. Daraufhin kehrt Luther nach Wittenberg zurück, um seine Vorstellungen über den Fortgang der Reformation durchzusetzen …

Luther kämpft gegen seinen ehemaligen Anhänger Thomas Müntzer. Konsequent für die Haltung Luthers ist seine Hochzeit mit der ehemaligen Nonne Katharina von Bora in diesen schweren Jahren. Nach einer Zeit der Anfechtungen, der Krankheit und Krise gewinnt Luther angesichts der Pestsituation in Wittenberg wieder Kraft und Aktivität. Er engagiert sich zehn Jahre nach dem Thesenanschlag in der drängenden Frage der Zeit: Krieg oder Frieden!